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Das Foto zeigt die Kandidatinnen und Kandidaten für die 
Ortsbeiratswahl Altstadt der Liste

Bürgerinitiative Lebensqualität Oberstadt 

 im März 2021.



Arbeitspapier zur Quartiersentwicklung (siehe unten)


Bürgerinitiative (Wohn- und) Lebensqualität Oberstadt
Arbeitspapier zur Quartiersentwicklung 2019/20

1. Zielsetzung
Die Bürgerinitiative möchte mit diesen Vorschlägen dazu beitragen, unter Beteiligung
möglichst vieler Interessengruppen Lösungsansätze für die Probleme der Marburger
Oberstadt zu entwickeln, die integrativ, transparent, sozial ausgewogen, ökonomisch
tragfähig und nachhaltig (auch im Sinne des Klimanotstands) sind und den besonderen
historischen Charakter der Oberstadt berücksichtigen. Daraus sollen konkrete Vorschläge
und Projekte abgeleitet und umgesetzt werden.
2. Erscheinungsbild der Oberstadt
Erstellung eines Gesamtkonzepts und eines Bebauungsplans für die Oberstadt, durch die
die Atmosphäre erhalten und die Lebens- und Aufenthaltsqualität verbessert werden soll.
Erhalt und Entwicklung des historisch gewachsenen Marburger Stadtkerns durch
geeignete Sanierungs- und Baumaßnahmen, wobei weitere Verdichtung vermieden
werden soll.
Bedarfsgerechte Entwicklung von Handel, Gastronomie und Dienstleistung unter dem
Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit.
Berücksichtigung baulicher, sozialer, ökonomischer und ökologischer Gesichtspunkte bei
der Planung und Ausführung von Maßnahmen.
Einhaltung ökologische Standards bei Bau- und Sanierungsmaßnahmen.
Notwendige bauliche Ergänzungen sollen in hoher Gestaltungsqualität erfolgen und sich in
die historische Umgebung einpassen.
3. Wohnen
Im Quartier Oberstadt stellt Wohnen eine unverzichtbare Funktion dar. Die räumliche Nähe
von Wohnen, Arbeiten und Einkaufen ermöglicht kurze Wege, soll vielfältigen sozialen
Austausch fördern und den öffentlichen Raum beleben.
Wohnen, Mobilität und Verkehr sollen mit dem Schutz von Mensch und Natur in Einklang
gebracht werden.

Schaffung und Erhalt von bezahlbarem und bedarfsgerechtem Wohnraum für
unterschiedliche Bevölkerungsgruppen und Wohnbedürfnisse. Dabei ist darauf zu achten
dass mehr Familien und Menschen mit längerfristiger Wohnperspektive, die zur Belebung
des Quartiers und der Wirtschaftskraft beitragen, in die Oberstadt ziehen und dass nicht
eine Bevölkerungsgruppe dominiert. Durch entsprechenden Wohnungsbau und Schaffung
von weiteren Kitas und Spielplätzen soll besonders für Familien mit Kindern gesorgt
werden.
Förderung einer gemischten Bevölkerungsstruktur, des Zusammenlebens
unterschiedlicher Altersgruppen und Wohnformen (Single-Haushalte, Paare, Familien,
Wohngemeinschaften etc.).
Stadtgestaltung und -planung mit dem Ziel des gleichberechtigten Nebeneinanders von
Wohnen, Arbeit und Freizeit.
Förderung von barrierefreiem Wohnraum, barrierearmen Straßen und Plätzen für alle
Generationen.
Als Kompensation für fehlende Balkone/Gärten sollen Grünanlagen und öffentliche Räume
vorgehalten werden. Der öffentliche Raum soll zum Aufenthalt einladen, die Identität des
Quartiers unterstützen und für alle Altersgruppen Sicherheit und die Möglichkeit zur
Kommunikation bieten. Grün- und Freiräume sollen schonend genutzt werden.
Schaffung von Stellplätzen für Mülltonnen, die sich weniger störend auf das Stadtbild
auswirken (Einhausungen, zentrale Müllsammelstellen ähnlich Glascontainern).
4. Handel / Arbeitsplätze
Vielseitiges Warenangebot, Ausbau der Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs,
kurze Versorgungswege.
Stärkung des Wochenmarktes.
Schwerpunktsetzung auf regionale, regionaltypische Angebote und nachhaltige Produkte.
Entwicklung innovativer Konzepte zur Vermeidung von Leerstand.
Erhalt und Förderung von Arbeitsplätzen in der Oberstadt. Berücksichtigung der
Arbeitnehmer bei der Verkehrsplanung.
5. Gastronomie / Hotels / Tourismus
Einbindung der Gastronomie in ein Gesamtkonzept.
Rückbau der dominierenden Stellung der Gastronomie in der Oberstadt auf ein
verträgliches Maß, besonders im Außenbereich. Kein weiterer Ausbau der Oberstadt zur
Partymeile mit starker Lärmbelästigung und Verschmutzung.
- Oberstadtpapier – 190812 - Seite 3/4 -
Wiedereinführung einer angemessenen Sperrstunde.
Förderung regionaltypischer Angebote.
Angebote für Besucher und (!) Bewohner.
Förderung eines sanften und nachhaltigen Tourismus, der dem historischen Charakter der
Oberstadt Rechnung trägt sowie die besonderen Qualitäten der Oberstadt betont und
berücksichtigt.
6. Mobilität / Verkehr
Nützliche Weiterentwicklung des ÖPNV.
Schaffung sinnvoller Konzepte für den geschäftlichen Anlieferverkehr.
Reduzierung des privaten Lieferverkehrs durch eine (oder mehrere) gemeinsame zentrale
Abholstation(en) für alle Paketdienste.
Bevorzugte PKW-Stellplatzvergabe für Familien und ältere Bewohner.
Einschränkung des Fahrradverkehrs in der Fußgängerzone.
Schaffung von ausreichend Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und andere Zweiräder,
gesicherte Stellplätze für E-Bikes.
Deutlich stärkere Kontrolle der Einhaltung von Verkehrsregeln, insbesondere des
fließenden Auto- und Radverkehrs und des dauerhaften Falschparkens.
7. Erholung / Freizeit / Stadtteilkultur
Schaffung und Pflege von verkehrsberuhigten Bereichen, Spielorten und grünen Oasen.
Reduzierung der mit viel nächtlichem Lärm und lauter Musik verbundenen
Großveranstaltungen in der Oberstadt. Stattdessen kleinere, quartiersbezogene
Veranstaltungen und Nachbarschaftsfeste.
Förderung des nachbarschaftlichen Zusammenlebens, der Überwindung von Anonymität
und der Identifikation mit dem Stadtteil, durch Nachbarschaftshilfe, Förderung der
Stadtteilkultur, Schaffung von Quartierstreffpunkten usw.
8. Grünflächen
Weitere Maßnahmen zur Begrünung der Oberstadt, Pflege der vorhandenen Grünflächen.
Fassadenbegrünung und Ermunterung zur Pflege der vorhanden privaten Gärten.
Vermeidung von Schottergärten.
Prüfung von Möglichkeiten der Ausweitung einer „essbaren Stadt“ unter Einbeziehung der
BewohnerInnen.
9. Verschmutzung / Vandalismus / Belästigung durch Lärm, Geruch, Licht
Mehr Wohn- und damit mit mehr Lebensqualität ist anzustreben durch die Vermeidung von
Lärm (sei er durch Kneipenbesucher, private Feiern oder durch öffentliche Veranstaltungen
verursacht), durch Vermeidung von Müll und sonstigem Unrat in der Oberstadt und
Reduzierung der Geruchsbelästigung durch Gastronomie.
Konzepte gegen Vandalismus an privatem und öffentlichem Eigentum.
Stärkere Berücksichtigung des Themas Lichtverschmutzung.